«Elektro.Shock.Therapy» ist eine der ungewöhnlichsten und hervorragendsten
Erscheinungen russischer Rock-Bühne. Mit vollem Recht nennt man die Band die
Koryphähe von russischen Heavy music, sie steht abgesondert von anderen und
zeigt scharf ausgeprägte Stilzüge und ungewöhnliche Art des Schaffens. Nicht
umsonst haben Kritiker diese Band fortwährend zu ganz verschiedenen
Musikrichtungen gezählt, von Trash bis «Heavy Chancon». Ein französisches
Rock-Hanbuch bezeichnet E.S.T. sogar als «Speed metal».
«Therapy» hat sich immer von allen Kollegen deutlich unterschieden. Die Musiker
haben sofort auf Standart-Klischees im Schffen und Image verzichtet. Weder
Müffchen noch Leggings noch was anderes was unter Metal-Zubehör von 80er jahren
modisch war. Deren Musik verband in sich ganz einzigartig – Hardrock, Metal,
Punk und kennzeichnenden russischen «Akzent». Deren Stil ist Drive plus absolute
Aufrichtigkeit und leicht auffallende Melodik.
Das Thema von Songs ist reales Leben, bald lustig, bald hart,
das oft (besonders auf der letzten Scheibe) durch scharfe, provozierende,
sarkastische Farben dagestellt wird.
Der Bandsleader Zhan Sagadeev hat mit dem Projekt «Zhan
Gernesa» begonnen, dessen Gitarrenspieler Andrey Gernesa in den erste
«Therapy»-Besetzung spielte. Nachdem dessen Bruder, Trommler Viktor, zur Armee
ging, tritt in die Band Schulkamerad von Leuten Mischa Sagal ein, sowie
Gitarrenspieler Vasja Biloschizki.
Der Erfolg kam sofort mit dem Demo-Scheibe “Russian Vodka”.
Diese producierte der beste in Russland und im Ausland anerkannte
Gitarrenspieler und sänger Valery Gaina («Kruis»). Die Trommeln hat auch der
Schulkamerad Sergey Kapustin aufgenommen. Die Lieder von dieser
8-Tracks-Aufnahme («10 lustige Jahre», «Vater, verschon die Pferde»,
«Schweinehund»…) sind bis jetzt die besten Errungenschaften, und tausende Fans
singen diese im Chor auf den Konzerten.
Für die Band interessierten sich jetzt die Chefs von
Sound-Recording-Gesellschaften sowohl in Russland als auch im Ausland, deshalb
hat sich die Band den Platz an der Sonne (unter den Kollegen, die schon zu
Megastars von der UdSSR wurden) rasch erobert und ist die erste Auslandstournee
angetreten.
Die Monatsgastreise durch die Städte Deutschlands haben
Furore in der Rock-Öffentlichkeit gemacht. Die Konzerträume wurden komplett
gefüllt, in den Zeitungen wurden begeisterte Besprechungen veröffentlicht. Die
nächste Tornee im Jahre 1989 durch die BRD wurde mit der Aufnahme der
Vinilscheibe “Electro Shock Therapy” im amerikanisch-deutschen Studio “Destiny”
abgeschlossen, die eine gute Note von westlichen Musikpresse erhalten hat.
In der Heimat hatten die Leute ihren Erstauftritt im
«Festival der Hoffnungen» von Moskauer Rock-Labor im Jahre 1988. Nachdem sie die
ersten Plätze in vielen Wettbewerben der UdSSR besetzt hatten, wurden sie zur
«kultischen» Band und verwandelten in «Rock-Monsters der UdSSR»; deren Lieder,
wie z.B. in ganz Russland bekannte und geliebte «Katjuscha» wurden zu
Tischliedern, und die erste in Russland hergestellte Scheibe «Schriftprobe» (die
bestimmte Probleme wegen des Umschlags hatte, da darauf die Hand mit dem Messer
gezeichnet war) wurde im Sommer 1991 sehr erfolgreich (über 200 Tsd. Exemplare!)
verkauft. Die «Therapeuten» haben viele Nachfolger und Nachahmer bekommen. Der
Stil «Anarcho-Rock»
wurde unglaublich
modisch.
In demselben Jahr hat die Band am Haupt Rockfestival der Welt
“Monsters of Rock” und am größten konzert Russlands beteilgt, wo «E.S.T.» vor
800 000 Zuschauer zusammen mit AC/DC, Metallica, Pantera u.a. gespielt hat, was
dank dem Erfolg von «Schriftprobe» stattgefunden hat, als Folge des Siegs im
allgemeinrussischen Telefon-Wettbewerb. Kaum eine andere unsere Band konnte
Russland auf dieser Bühne so würdig vorstellen, weil im Vergleich zu vielen
Kollegen hat «E.S.T.2 nie versucht westliche Analoge zu kopieren und spielte
«Rock» nämlich im internationalen, sondern nicht im «sowjetischen» sinne
(natürlich, auf die Weise, die nur «Therapie» eigen war).
Diese Besonderheit hat der Band geholfen erfolgreiche
Tournees im westen durchzuführen, wo viele russische «Stars» leider mit
bestimmter Skepsis empfangen. Bis 1996 zwischen den Gastreisen durch Russland
haben die Musiker Belgien, Österreich, die USA, Finnland besucht und sind 5mal
durch die BRD und die DDR gefahren.
Der rasche Erfolg von ersten Jahren hat nicht nur positive
ergebnisse mitgebracht. In der Band gingen Auseinandersetzungen los, wegen der
Führung, des Schaffens, des Geldes und vielleicht der Ermüdung. Vasily
Biloschizki übergeht in «Tschorny Obelisk», dann kehrt aber zurück. Wegen einer
Motorradpanne bekommt sagal eine schwere Trauma. In «E.S.T.» versuchen zu
spielen berühmte Trommler Sascha Filonenko und Volodja Jermakov («Tschorny
Obelisk»). Zhan gibt bald den Bass auf, bald nimmt den wieder. Marat Mikaeljan
wird gekündigt, da er nicht genug professionalismus hatte und zum zweiten
Gitarrenspieler nur dank der Freundschaft wurde (er lernte mit Zhan in einer
Schule, wie Sagal). Einige Zeit spielte Bass in «E.S.T.“ Pjotr Makienko («EVM»,
«Kruis»). Endlich verabschiedeten die musiker mit deren Freund und Manager
Eduard Ratnikov.
Aber, trotz der äußeren und inneren Schwierigkeiten
(Hartmusik wird von den offiziellen Personen immer noch verfolgt), bleibt
«E.S.T.» in Kraft, auf jeden Fall erobert die Band die ersten Plätze von
Hit-Paraden und spielt auf großen Bühnen auf. Das ist ein großes Verdienst von
Sagadeev, der in der für viele Leute schwere Krisenperiode von 90er die eigene
Apatie überwidmet und seine schwere, aber angenehme Arbeit fortgesetzt hat.
Nachdem die Band ihre Karriere auf einer Bühne mit «Master»,
«Obelisk», «Arija», «Korrosia Metalls», «Kino», «Zoopark» begonnen hatte, trat
«E.S.T.» später mit Rockstars der Welt zusammen, und zwar mit ”Sepultura”,
“Faith no More”, “Uriah Heep”, “Motorhead”, ohne durch diese Riesen beschattet
zu werden.
Mit den Scheiben von «E.S.T.» erscheinen im Fernsehen deren
Clips: «Gute Nacht, Brighton Beach», Konzertclip “Bully”, und das Lied «Nein,
hörst du, nein!» auf die Ballade von der Scheibe «13» wird zum Hit-Song und
bringt der Band eine Menge von neuen Fans.
Zur Aufnahme von «13» hat Zhan den Bass-spieler Danila
Zacharenkov eingeladen, der später in «E.S.T.» seinen Partner von «D.I.V.»
Sergey «Bludny» brachte. So hat die Band die stärkste Rhytmus-Sektion Russlands
bekommen, und harte glamouröse Show wurde durch höhe Ausführungs-Meisterschaft
ergänzt.
Die Benennung «E.S.T.» wurde von Sagadeev nicht von ungefähr
ausgewählt. Eines und dasselbe psychiatrische Heilverfahren hat gleiche
Abkürzung aud russisch und englisch (“Electro Shock Therapy”), was ermöglichte,
dass die Band sowohl in Russland als auch im Ausland arbeitet ohne deren
Benennung zu ändern. Auf diese Idee kam Zhan, als er von den Leuten erfahren
hat, die Wahnsinn vortäuschten, um sich vor dem Militärdienst zu drücken, dass
durch dieses Verfahren schwere geistige und Nervenerkrankungen behandelt werden.
Diese Entscheidung tritt endgültig in Kraft nach dem Roman von Ken Kesey
«One flew over the cuckoo’s nest»,
wo auch dieses Verfahren erwähnt wurde.
Zur selben Zeit erwähnten ständig der Rundfunk und das
Fernsehen im Westen unsere Leute. In europa wurde die Scheibe von «E.S.T.» «Live
in the Moscow Outskirts» verkauft, es wurde der Film «Monsters in Moscow»
hergestellt.
Merkwürdig ist der Clip «We’ll Be Back» – Bonustrack zum
«E.S.T. in Tuschino». Da kann man alle russische Megastars sehen, die sich daran
beteiligt hatten: Kipelov, Krupnov, Warschavsky, Noskov, Lossev, Arutjunov,
sowie den Trommler Jonatan Mover (Alice Cooper, Joe Satriany).
Hektisches und sogar extremelles Leben der Band, die in der
Vergangenheit mit Alkohol, Drogen und wilden Orgien verbunden wurde, sowie mit
Konflikten mit der Miliz und den Chefs von Show-Business, hat viel Unstabilität
mitgebracht, vor allem hat es die Stelle vom Gitarrenspieler betroffen. So hat
an der Scheibe «13» Igor Zhirnov («Tschorny Obelisk», «Rondo») nur als
Session-Spieler gearbeitet, in der «Therapie für die Seele» hat schon der Freund
von Danila Leonid Istomin gespielt, der schnell Boloschizky abgelöst hat, da
sich der letzte wieder gekündigt hatte.
Die Scheibe, an der Ljonja Istomin arbeitete, ist wenigstens
deswegen interessant, dass das Lied «Mascha-Mascha» mit Zhan ein berühmter
Schauspieler Valery Solotuchin gesungen hatte, und der Regisseur vom Clip fürs
Hauptlied war Sergey «Bludny».
Die Scheibe wurde 1998 herausgegeben. Das war ein unruhiges
Jahr, was deren Vertrieb negativ beeinflusst hatte, sowie alle anderen Sachen
von «E.S.T.» Außerdem deren Herausgabe wurde verzögert, weil Fa. Poly-Gram bei,
Umzug in ein neues Büro die Originale des Umschlags und der Aufnahme verloren
hat, man sollte diese nach alten Materialien wiederherstellen, was viel Mühe
kostete.
Nach Istomin, mit dem «Bludny» nicht mitspielen konnte, wurde
in die Band der Virtuose Ljonja Maszhuchin empfangen («Mucha»), doch in ein Jahr
wurde die Belegschaft gezwungen, den zu kündigen. Der Grund war ganz trivial:
«Trunksucht am
Arbeitsplatz».
Nach «Mucha» kam Sascha «Plezha» Jevssjukov, der mit der Band
die Super-Scheibe «Böses Rock» aufgenommen hat, die auch alte Fans durch deren
Kraft und interessante Lyrik überrascht hatte und in vielen
Magazin-Besprechungen als der beste Rock-Release von 2003 bezeichnet wurde.
Viele Lieder von dieser Scheibe wurden zu den Hits (wie «Rock-Triebtäter» und
«Ruiniere alles, alles zum Sch...!», und die Hymne «Nachtwölfe» wurde der
vieljährigen Freundschaft mit dem Bike-Club Nr. 1 gewidmet.
Als Dichter hat Zhan Sagadeev CD sich selbst übertroffen,
andere misiker haben höchsten professionalismus geäußert, der stil der Band
wurde ganz unerwartet interpretiert. An der Aufnahme vom schokierenden Clip «In
stich!» hat die rolle des Alten, der zufällig zum Rock-Konzert gekommen ist, hat
sich der Freund von «E.S.T.» Valery Solotuchin beteiligt.
Die Lücke vor der Veröffentlichung «Bösen Rocks» wurde durch
eine Reihe von Studio- und Live-Scheiben in verschiedenen Formaten (incl. Video,
CD, MPEG4, MP3) und die Neuveröffentlichung von Back-Katalog auf CDs
geschlossen. «Bludny», der die Verantwortung für diese schwere Arbeit übernommen
hatte, war gezwungen, mit einer menge von firmen um die Vertriebsrechte zu
kämpfen; manchmal hätte man sich beinahe vor dem Gericht klagen müssen.
Nach den harten Konzerten auf verschiedenen Bühnen des Lands
begann «E.S.T.» ein neues «Meisterwerk» zu schaffen, doch im Laufe der Arbeit
böses Fatum, das über Gitarrenspielern herrschte, hat allen an seine Existenz
erinnert. Wahnsinniges, manchmal unadequates Benehmen von «Plezha» (der
ansonsten sehr begabt war), konnte sogar die Band mit psychiatrischer Benennung
nicht mehr ertragen. Der konflikt von Interessen wurde durch die Einladung von
zwei Gitarrenspieler zu seiner Ablösung abgeschlossen: das waren Michael Svetlov
(«Tschorny Obelisk») und Vladimir Tupikov («Exarch»,
«Tschorny Kofe»).
So hat die Band deren aktuellste Nummer-Scheibe "Aufstehn!"
aufgenommen, die nach der Meinung von Mehrheit der Bandkenner die beste nach der
"Schriftprobe" wurde, und die vielleicht diese übertreten hat. Tolle Dynamik vom
"Bösen Rock" wurde durch neue kreative Lösungen ergänzt sowohl in neuen
Musik-Bearbeitungen, als auch in Lyrics. Außerdem, zur freude von alten
«E.S.T.»-Fans, wendete sich die Band zum Thema von Anarchisten und Machno. Die
Veröffentlichung von "Aufstehn!" wurde durch das Album aus der Reihe von
"Legenden des russischen Rocks" (Moroz Records) und DVD "E.S.T. - Chronik"
begleitet, die die Geschichte der Band widerspiegelten und die Möglichkeit deren
Fans gewährten, den Auftritt von «Therapy» in Tuschino zu genießen.
Die Schwierigkeiten, die darauf zurückzuführen sind, dass
Mischa Svetlov parallel in "Tschorny obelisk" nach Krupnovs Tod arbeitete, haben
«E.S.T.» gezwungen, auf seine Hilfe zu verzichten. Anstatt dieses Misikers kam
nicht besonders bekannter, doch hochqualifizierter Gitarrenspieler Kirill
Besrodnych. Doch der Verzicht auf die Mitarbeit mit Michael Svetlov konnte von
Danila nicht akzeptiert werden. Er äußerte die Unzufriedenheit von Bludny´s
Leaders-Aktivität, und der Bassist, der zehn Jahre der Band geschenkt hatte,
verließ die Kollegen. An seine Stelle kam Nikolay Kuzmenko
(Rockot).
Dieser junge und
begabte Musiker, der durch «Exarch», «Tschorny Kofe» und "Vortex" berühmt ist,
hat mit der Band letzte Jahre als Konzert-Operator gearbeitet. Er kannte sehr
gut die Lieder von der Band und verstand, wie deren Sound zu produzieren ist,
tritt er leicht in die Band und zeigte sich von der besten Seite im Studio auf
Konzerten.
Auf Konzerten von «Therapy» ist es ebenso toll wie vor 10-15
Jahren. Die Musiker strahlen umglaubliche Energie aus, und deren neue Lieder
verbinden in sich neue und traditionelle Züge vom Stil der «E.S.T.». Das besagt,
dass die Band absolut neue schöne Schwung bekommen hat.
Nach den Jahren von sowjetischen Verboten und demokratischen
Krisen ist "E.S.T." seiner Kräfte sicher und zu neuen E.S.Ò.orischen
Etappen bereit!